Erscheinungen um die Kirche Aeschi
Im Buch "Geschichte des Solothurnischen Amtei-Bezirkes Kriegstetten" von Ludwig Rochus Schmidlin aus dem Jahr 1895, einer Sekundärquelle, sind Beschreibungen der an der im Jahr 1684 neu errichteten Pfarrei Aeschi angegliederten Dörfer und deren Einwohner zu finden. Diese Beschreibungen stammen, dies ist die primäre Quelle, vom ersten Pfarrer der Pfarrei Aeschi, Johann Jakob Keller. Zum Dorf Etziken, dem zweiten, welches nach Aeschi aufgeführt ist, notiert er einleitend:
Das zweite ist Ezichen in der Richtung gegen die Stadt Solothurn, an Grösse und Menge der Häuser und der Menschen das erste Dorf überragend, glühend durch katholischen Glauben und Frömmigkeit; es zählt 30 Häuser, die Scheunen abgerechnet, und ungefähr 200 Seelen. (Geschichte des Solothurnischen Amtei-Bezirkes Kriegstetten, 1895, Buchseite 204)
Bleibt zu ergänzen, dass Etziken das am nächsten liegende Dorf zur Pfarrkirche war - neben Aeschi selber. Somit ist eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Etziker und auch Etziker Müller bei den nachfolgend beschriebenen Ereignissen teilgenommen haben, gegeben.
Es ist nun erstaunlich, dass neben den bis anhin aufgeführten Quellen die Erzählung der Erscheinungen noch einen anderen Weg in die heutige Zeit gefunden haben: den mündlich weitererzählten. Dieser Weg ist dokumentiert im Buch "Solothurner Geschichten", verfasst von Elisabeth Pfluger, wo diese Geschichte, etwas verändert, im Jahr 1984 ein weiteres Mal verschriftlicht wurde. Eine Kopie dazu findet sich hier: Die ersti Chilche im ussere Wasseramt . Im Erzähler- und Quellenverzeichnis sind auch diejenigen Personen aufgeführt, die Elisabeth Pfluger die Geschichte mündlich erzählt haben. Es sind dies: Hans Kaufmann (63) 1983, Aeschi; Pius Misteli, (73), 1965, Aeschi; Adele Tatarinoff (80), 1977, Solothurn und viele andere.
Neben dieser ersten Gruppe von Erscheinungen sollen sich ein paar Jahre später weitere Erscheinungen ereignet haben. An anderer Stelle in Schmidlins Buch ist weiteres Zitat des Pfarrers Keller zu finden:
Diese zweite Gruppe von Erscheinungen ist, im Vergleich zur ersten, ungleich dramatischer. Sie ist auch, wenn wir sie generell mit anderen Erscheinungen vergleichen, ziemlich einmalig. Es ist, im Gegensatz zu der ersten Gruppe, kein weiterer Zweig der Überlieferung feststellbar. Und, wenn wir eine gewisse "Motivation" für die Erscheinungen suchen, dann stellen wir bei der ersten Gruppe eine solche fest, nämlich den Bau der Kirche; bei der zweiten Gruppe, die mehr als zwanzig Jahre nach dem Bau stattfand, lässt sich keine solche finden. Ein auffälliges Detail ist auch das Datum: Der 17. Juli 1707 ergibt, nur in Zahlen geschrieben, zwei identische Vierergruppen (17071707).
An dieser Stelle wird auf eine Wertung und Beurteilung dieser Erscheinungen, zum Beispiel bezüglich Wahrheitsgehalt, verzichtet. Die hier aufgeführten Erzählungen sollen in erster Linie zeigen, wie stark die Bindung, die Auseinandersetzung und allenfalls auch die Abhängigkeit unserer Vorfahren und Verwandten mit der Kirche und der Religion waren.
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