Die Vorgenerationen
Es existieren Spuren und Indizien, die zeigen, dass die Müller schon vor den eigentlichen Generationen, von denen die erste im Jahr 1612 erscheint, in Etziken wirken. Diese frühen Repräsentanten nennen wir, da sie nicht in die Generationenzählung passen, Vorgenerationen. Es besteht eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um unsere Vorfahren handelt. Eine Sicherheit besteht jedoch nicht, eine spekulative Komponente bleibt.
Die früheste Spur ist in einem Urbar zu finden. Als Urbare werden Güter- und Einkünfteverzeichnisse bezeichnet, die der Wirtschaftsführung, der Verwaltung, der Rechts- und der Besitzstandssicherung der Grundherrschaft dienen. Das Kriegstetter Urbar aus dem Jahre 1534 gibt uns folgende Informationen:
Hier steht geschrieben (allfällige Erklärungen gleich dazu in Klammern): So volgend hie nach die drÿ schuppussen (drei Schupposen, das sind bäuerliche Kleinbetriebe) | So zu Ettzicken ligend So geteilt Sind | So urs müller dem spittal verzinset | gehören zu der Caplany in dem Spitall zu Soloturn
Auf diesen Eintrag folgt eine Auflistung der dazugehörigen Zelgen (Flurstücke). Diese Quelle zeigt uns, dass im Jahr 1534 ein Urs Müller in Etziken über nicht wenig Besitz verfügt. Er ist, dies ist damals durchaus üblich, direkt einem Vertreter der Obrigkeit, hier dem Bürgerspital Solothurn, gegenüber zehntenpflichtig.
Das Argument, das Urs zu einem unserer möglichen Vorfahren macht, ist die Tatsache, dass sein Vorname an Nachfahren, das heisst an spätere Generationen weitervererbt wird, unter anderem an die in der nachfolgenden Quelle aufgeführten Personen und auch an Vertreter der zählbaren Generationen, die in den Ahnenlinien der ersten fünf Generationen zu finden sind.
Ein weiteres Indiz, welches die Präsenz der Müller vor dem Beginn der Stammreihe im Jahre 1612 belegt, ist als Eintrag in der Quelle Kirchenbuch Kriegstetten von 1584, Abschnitt Etziken, zu finden:
Der Pfarrer schreibt hier unter anderem: ...uf Sontag nach allerheilgsten...han ich Ursen Müller Sin Kind tauft genant Johanes die Mutter Barbara Müllerin...
Auch bei dieser Quelle stellen wir fest, dass der aufgeführte Vater Urs und sein Sohn Johannes Vornamen besitzen, die in späteren Generationen, siehe wiederum die Ahnenlinien der ersten fünf Generationen, wieder auftauchen und somit vererbt sind. Zum Teil sind die späteren Vornamen leicht verändert, aus Urs wird Durs, und aus Johannes wird Hans.
Eine Auffälligkeit ist ausserdem, dass die Mutter Barbara bereits vor der Heirat Müller heisst - in den alten Kirchenbüchern sind bei den Müttern immer deren Mädchennamen eingetragen. Somit könnte es sein, dass es sich bei Barbara um eine Verwandte ihres Gatten Urs handelt.
Die vier in diesem Kapitel erwähnten Personen sind in der Statistik im Jahresbericht als "Vorgenerationen" aufgeführt.
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